Luftweg nach Indien

Brigitte Burmeister
„Luftweg nach Indien“
Jeetzelbuch-Verlag Lüchow 2017
ISBN 9783928117333
im Buchhandel

Luftweg nach Indien Leseprobe

 

 

Der Roman „Luftweg nach Indien“ handelt von frühen Reiseträumen und ihrer
Verwirklichung spät im Leben, von der leichten Erreichbarkeit eines fernen Landes und der schwierigen Erfahrung, dort in der Fremde zu sein, vom Gewicht der Prägungen und dem Wunsch, sie im Flug abzustreifen.

Erzählt wird von einer dreiwöchigen Reise, bei der kulturtouristische Unternehmungen eingebettet sind in die Teilnahme am Leben einer Mittelschichtfamilie in Neu-Delhi.

Ellen, eine freie Journalistin aus Berlin, erzählt, wie Reisende zu tun pflegen, von ihren Erlebnissen und Wahrnehmungen: zunächst in e-mails, dann direkt beim Wiedersehen mit der Schulfreundin Margret, einer pensionierten Ärztin. Sie lebt in Halle, wo die beiden Ende der 1950er Jahre ihr Abitur an der August-HermannFrancke Schule gemacht haben. Die Geschichte ihrer Freundschaft über ein halbes Jahrhundert hinweg umschließt die indischen Episoden und gewinnt Kontur auch in den Ansichten Margrets, die im zweiten Teil des Textes als Leserin von Ellens Reiseberichten die Erzählung übernimmt. Der dritte Teil führt nach Rajasthan, wo Ellen – ein paar Tage allein und ohne ihren Laptop – ihr bisheriges Indienbild um Eindrücke im Basar, bei einer Kathak-Aufführung, im Hotelrestaurant, beim Lesen einer Tageszeitung, am Rand eines verkehrsreichen Platzes erweitert und einem jungen Journalisten begegnet, der im Begriff ist, nach Kanada auszuwandern. Von dieser Erlebnisfülle erfährt Margret bei ihrem Wiedersehen am Vorabend eines Klassentreffens in Halle im vierten Teil. Nach der Einkehr in einer Bootsschenke schlendern die Freundinnen zum Markt. Der Anblick des Händeldenkmals im Glanz der Nachmittagssonne versetzt Ellen zurück in ein Erlebnis auf ihrem Schulweg, einen Augenblick vor fünfundfünfzig Jahren. Wie eben erst, sagt sie verstört. Und was war in der Zwischenzeit?